
Abschied
Sebastian Haffner
20.06.2025
"Wir küssten uns sehr lange; und noch einmal; und anders; und wiederum. Und die Uhrzeiger hörten nicht auf, zusammenzurücken."
Aus dem Nachlass eines Autoren, der primär für seine journalistischen Arbeiten und Sachbücher bekannt ist, steigt dieser kleine Roman empor und lässt eine ganze Epoche aufblitzen.
Die Eleganz der Geschichte entspringt zweifellos der Feder eines überaus behänden Autoren; der naturgemäß antiquierte Stil wirkt dabei sehr charmant und evoziert wirkungsvoll die Boheme-Atmosphäre vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Was auch uns heutigen Lesern weit weniger fern erscheint, sind die drohenden Schatten des Krieges, die auch in "Abschied" nach den Menschen tasten. Doch vordergründig geht es um die Verliebtheit, um deren kurzes, aber intensives Aufwallen in Paris, als der Held des Romans Raimund im Jahre 1932 zwei letzte Tage mit seiner Teddy verbringen darf, wohlwissend, dass das Ende der Zweisamkeit dräut.
Eine elegische Erzählung von der Flüchtigkeit des Glücks.
ISBN_9783446284821
Verlag_Hanser Verlag