Das Dämmern der Welt
Werner Herzog
14.04.2023
"Onodas Krieg ist bedeutungslos für das Weltall, das Schicksal der Völker, den Verlauf des Krieges. Onodas Krieg ist geformt aus der Vereinigung eines imaginären Nichts und eines Traumes, aber Onodas Krieg, dergestalt von nichts gezeugt, ist ein überwältigendes Ereignis, eines, das der Ewigkeit abgetrotzt ist."
Es ist eine unglaubliche Geschichte, die Werner Herzog hier einer literarischen Würdigung unterzieht. Es ist die Geschichte des japanischen Offiziers Onoda Hirō, der auf der philippinischen Insel Lubang stationiert das Ende des zweiten Weltkrieges verpasste und sich fortan mit einer Handvoll weiterer Soldaten im Dschungel verbarg. Flugblätter, die vom Ende des Krieges kündeteten, taten sie als feindliche List ab und blieben in unerschütterlicher Treue auf ihrem Posten. So vergingen beinahe 30 Jahre, bis auch Onoda die Insel wieder verließ.
Herzog erzählt von einem Bruch in der Ordnung der Welt, von Leben, die von einem schicksalsbestimmenden Irrglauben geprägt wurden. Gekonnt schreibt er sich hinein in die Köpfe dieser Männer zwischen Aberwitz und Heroismus und erzählt eine einzigartige Geschichte.
ISBN_978-3-596-70751-5
Verlag_S. Fischer