Das Flüstern der Feigenbäume

25.04.2022

„Vor vielen Jahren floh ich in einem Koffer aus weichem schwarzem Leder an Bord eines Flugzeugs von dieser Insel und kehrte nie zurück. Seitdem bin ich in einem neuen Land, in England, heimisch geworden, bin dort gewachsen und gediehen, aber kein Tag vergeht, an dem ich mich nicht nach ihr sehne. Nach Hause. In meine Heimat.“

So beginnt die Geschichte ‚Das Flüstern der Feigenbäume‘, die von einem Feigenbaum im Wechsel mit der Autorin Elif Shafak erzählt wird.

Die Heimat, eine wunderschöne Insel, die weit draußen im Mittelmeer liegt. Sie ist in zwei Teile geteilt, einen südlichen und einen nördlichen Teil, mit unterschiedlichen Sprachen und Schriften und die Bewohner der Insel beten nicht zu demselben Gott. Es ist die Insel Zypern.

Die Hauptstadt der Insel ist mitten durch ihr Herz durch eine Grenze geteilt. Entlang dieser Grenze reihen sich verfallene Häuser vom Kugelhagel durchlöchert, Stacheldrahtrollen, verfallene Geschäfte, Panzergräben. Ein Bild, das wir inzwischen wieder aus dem Fernsehen kennen.

Während der Unruhen zwischen Griechenland und der Türkei erlebt der Feigenbaum hautnah die heimliche Liebe zwischen dem Griechen Kostas und der Türkin Defne, die durch den Bürgerkrieg getrennt werden. Erst viele Jahre später schaffen sie es wieder zusammenzukommen und ein neues Leben in England zu führen.

Eine der schönsten Romane von Elif Shafak, die 1971 in Straßburg als Tochter türkischer Eltern geboren wurde. Sie studierte in Ankara und promovierte in Politikwissenschaft. Inzwischen lebt sie in den USA.