Der Gott des Waldes

14.02.2025

August 1975, Nordosten der Vereinigten Staaten. Die Bankiersfamilie der van Laars thront in ihrem prächtiges Anwesen über den Wäldern. Im Tal darunter liegt das vermeintlich philanthrope Projekt der Familie, ein Natur-Feriencamp für Kinder und Jugendliche. In diesen Wäldern ist vierzehn Jahre zuvor der kleine Sohn der Familie unter mysteriösen Umständen verschwunden und jetzt ist es die Tochter der Familie, die im Camp nicht mehr aufzufinden ist.

Eine Suche beginnt, die alte Wunden aufreißt.

Feinfühlig führt uns Liz Moore tief hinein in die Köpfe der komplexen Figuren, die sich im Dunstkreis dieser Tragödien versammeln. Klug komponiert seziert der Roman die Dynamiken zwischen der wohlhabenden Dynastie und den Menschen der Gegend, aber auch innerhalb der Familie selbst. Gebannt verfolgt man, wie der Mahlstrom, den die Vermisstenfälle auslösten, die Menschen verschlingt, während die Wahrheit stets gleichermaßen nah und unendlich fern zu liegen scheint.

Liz Moores Der Gott des Waldes ist ein schlichtweg meisterhafter literarischer Spannungsroman.