Die Inkommensurablen
Raphaela Edelbauer
08.06.2024
"Die Inkommensurablen" ist eine literarische Entführung an den Vorabend des Ersten Weltkriegs. Verbunden durch etwas, das sich nicht in Worte fassen lässt, treffen sich drei junge Menschen, die kaum unterschiedlicher sein könnten, in Wien: ein Landsknecht, eine Mathematikerin, ein Offizier. Die Stadt unterdessen vibriert in fiebriger Vorahnung des Einschnitts, den die Geschichte hier erfahren wird, doch die drei unwahrscheinlichen Gefährten haben anderes im Sinn.
Sie alle verbindet die rätselhafte Erfahrung des Unerklärlichen, des Nicht-Messbaren, dessen, was außerhalb der bloßen sinnlichen Welterfahrung liegt. Gebannt folgt man diesem Trio durch turbulente Stunden, zwischen Opiumhöhle und Diner beim Militäradel, zwischen Exzess und philosophischem Exkurs. Fast beiläufig tangiert Edelbauer hier existenzielle Fragen: Was ist Wahrheit, was ist Realität, wo verlaufen die Grenzen zur Einbildung? Und wird nicht eine bloße Idee, wenn sie beginnt, die Geschicke der Menschen zu beeinflussen, somit selbst Wahrheit, selbst Realität?
"Die Inkommensurablen" ist ein ungemein geistreicher Roman, der unterhaltsam und elegant von großen Themen erzählt. Eines ist sicher, Raphaela Edelbauer versteht es, uns auf angenehmste Weise die Gedanken zu verwirbeln. Chapeau!
ISBN_9783442774517
Verlag_btb