Die Unruhe der Bücher. Vom Lesen und was es mit uns macht
Sascha Michel
05.06.2020
In einer hyperaktiven Welt, gefüllt mit allgegenwärtigem Unheil, das diejenigen zu erwarten scheint, die sich nicht unentwegt in die unerbittlich stürzenden Wellen von Wettbewerb und Information wagen, wirken Ruhe und Entschleunigung außerordentlich verlockend. Allzu oft ist es genau dieses Heilsversprechen, dessen Erfüllung den Büchern nachgesagt wird. Eine einseitige und zu simple Einschätzung, urteilt Sascha Michel, der in seiner wunderbaren Auseinandersetzung mit dem Lesen zeigt, dass die Kraft der Literatur häufig gerade in der Unruhe, ja im Aufrütteln des Lesers besteht. Denn wo sonst kann sich dem Geist ein derartiges Spektrum an Erfahrungswelten offenbaren? Wo sonst kann der Leser seine Erkenntnisse so hochfrequent vergleichen, hinterfragen und gar revidieren?
Mit zahllosen Beispielen aus der Literatur zeigt Michel die Wichtigkeit des Lesens, und das insbesondere auch in einer Zeit, wo diese Beschäftigung zunehmend mit einer gewissen "Verstaubtheit", einem "Retrocharme" verknüpft wird.
Eine erhellende und begeisternde Liebeserklärung an das Lesen!
ISBN_9783150196694
Verlag_Reclam Phillip