Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils.

Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils.

Volha Hapeyeva

27.06.2022

Diesen Anfang 2022 erschienenen Essay mit Blick auf den Ukrainekrieg prophetisch zu nennen, ist ein verlockender und naheliegender Irrtum, der verschleiern würde, dass wir bloß einmal mehr Zeuge des Deprimierend-Erwartbaren werden. Das schmälert indes keineswegs den Wert dieses klugen Textes – im Gegenteil, in tragischer Manier wird dessen zeitlose Relevanz betont.

Die belarussische Linguistin, Übersetzerin und Lyrikern Volha Hapeyeva beschreibt darin vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen unter dem autoritär-repressiven Regime des Putin-nahen Machthabers A. Lukaschenko die Sprachpolitik von Diktaturen und die Unterdrückung von Kunst als Vehikel kritischen Denkens.

Sie analysiert die Gefahren beschönigender Sprache („Spezialoperation") und der sprachlichen Dämonisierung der Opposition („Entnazifizierung"), aber auch die Chancen, die Sprache und Poesie bieten, wenn es darum geht, den Verstand zu schärfen und die Hoffnung zu wahren.

Flankiert wird der Text durch ein Interview mit der Autorin, eine Laudatio zur Verleihung des Ulrike Crespo Literaturpreises für kritische Kurztexte 2022 und einigen Gedichten der Autorin. Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils ist eine eindringliche Mahnung, die Macht von Sprache nicht zu unterschätzen – in destruktiver wie konstruktiver Hinsicht.

ISBN_978-3-95732-532-7

Verlag_Verbrecher Verlag

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