Hundert Briefe

23.11.2024

"Ein literarisches Verlagshaus wird definiert durch die Art des Umgangs mit den Autoren".

Siegfried Unseld ist der legendäre Verleger des Suhrkamp-Verlags; Freund, Bändiger, Seelsorger, Beschützer und Leitstern für einige der bedeutendsten Autoren der jüngeren – vor allem deutschsprachigen – Literaturgeschichte.

Hundert Briefe birgt eine Auswahl aus den Schriftwechseln, die Siegfried Unseld mit seinen Autoren führte und porträtiert so eine ganz besondere Ära in der deutschen Verlagsgeschichte. Eine Ära, die ohne den Ausnahme-Verleger nicht möglich gewesen wäre. Schnell verliert man sich in den abwechslungsreichen Texten, die tiefen Einblick in äußerst intensive (Arbeits-)beziehungen mit den Schrifstellern gewähren.

Spätestens nach der Lektüre wird offensichtlich: Thomas Bernhards Aussage "Wenn Shakespeare der größte Dichter und Minetti der größte Schauspieler ist, dann ist Unseld der größte Verleger" kann man guten Gewissens so stehen lassen.