In Flammen

In Flammen

Paul Auster

11.02.2022

Allzu schön ist der Gedanke an eine Fügung des Schicksals, die diese beiden Schriftsteller in derselben US-amerikanischen Stadt das Licht der Welt erblicken ließ und nun wieder zusammenführt; den Älteren Stephen Crane, dessen Lektüre den jungen Paul Auster tief beeindruckte und nun Auster, als Schriftsteller und Intellektueller selbst längst etabliert, der über Cranes Leben und Schreiben erzählt.

Schon diese Konstellation liest sich als Versprechen einer besonderen Leseerfahrung, dessen Einlösung beinahe unumgänglich scheint. Erwartungsgemäß ergänzen sich Austers Scharfsinn, Humor und Sinn für das Zwischenmenschliche mit dessen tiefer, gar ehrfürchtiger Faszination für Crane, der trotz seines frühen Todes einen unauslöschbaren Abdruck in der Literatur seiner Zeit, ja, seines Landes hinterlassen hat. Und als wäre diese künstlerische Leistung nicht genug, hat der 'burning boy' (so der treffende Titel des englischsprachigen Originals) das Dasein auf Erden in größtmöglicher Rastlosigkeit verbracht; sein Ruf als Schriftsteller ermöglichte ihm die Arbeit als Kriegsberichterstatter gleich mehrerer Kriege, er erlitt Schiffbruch und löste bei seinen Recherchen im New-Yorker Rotlichtmilieu einen Skandal aus. Es scheint fast, als hätte er, der mit gerade einmal 29 Jahren verstarb, um die vergleichsweise kurze Zeit, die ihm bleiben sollte gewusst und sich in Auflehnung gegen dieses Schicksal mit Inbrunst auf das Leben gestürzt.

Eine gelungene Biografie über einen außergewöhnlichen Mann, bereichernd und unterhaltsam – Chapeau!

ISBN_978-3-498-00167-4

Verlag_Rowohlt Verlag

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