Kaukasische Tage

24.11.2021

"Wir alle kennen Familien, die zwar arm sind, aber als achtbar gelten. Meine hingegen war außerordentlich reich und alles andere als achtbar..."

Im Jahre 1905 in eine Familie aus Baku hineingeboren, die durch die bloße Lage ihres Grundbesitzes und den darauf entdeckten riesigen Ölvorkommen aus ihrem einfachen Bauerndasein hinauskatapultiert wurde, erlebte die Autorin früh das Aufeinanderprallen der Extreme. Der Ölboom sorgte für einen wahren Kulturkampf, als russische und europäische Kräfte zunehmend Interesse an der aserbaidschanischen Stadt am Kaspischen Meer fanden und mit den muslimischen Traditionen und einer tendenziell kulturfernen Gesellschaft kollidierten. Die Geschehnisse in Russland, die in die Oktoberrevolution mündeten, sorgten zusätzlich für eine Kindheit und Jugend, die von tiefgreifenden Veränderungen geprägt war.

Kaukasische Tage sind Banines Memoiren: die Erinnerungen einer ganz außergewöhnlichen Frau, welche die Welt zwischen solch großen Gegensätzlichkeiten erlebt hat, wie es die wenigsten von sich behaupten können. Ihre scharfsinnig-spöttischen Schilderungen sind voller Humor und Herzlichkeit, zeugen von einem starken, wachen Geist und fügen sich zu einem ganz wunderbar unterhaltsamen und erhellenden Zeitstück.