Man kann auch in die Höhe fallen

09.12.2024

Nach seinem Schlaganfall („Hamster im hinteren Stromgebiet“) und dem Umzug vom geliebten Wien nach Berlin ist Joachim Meyerhoff in eine schöpferische Krise geraten. Rien ne va plus. Er nimmt sich eine Auszeit und geht zu seiner 86-jährigen Mutter nach Schleswig aufs Land. Mit Gartenarbeit auf dem herrlichen Grundstück, Schwimmen im Meer und der liebevollen Fürsorge seiner rüstigen Mutter kommt er allmählich in die Spur. Er beginnt wieder zu schreiben. Das Ergebnis sind wundervolle Anekdoten aus seinem Leben, witzig, voller Selbstironie, manchmal komisch, manchmal melancholisch. Im Mittelpunkt des 6. Bands der Romanreihe „Alle Toten fliegen hoch“ steht jedoch anders als geplant die liebevolle Mutter-Sohn-Beziehung. Es kommt eben im Leben oft anders als man denkt. Ich mag Meyerhoffs Art zu erzählen, bei manchen Szenen musste ich laut lachen. Er ist nicht nur ein großartiger (sensibler) Schaupieler, sondern auch ein ungewöhnlich unterhaltsamer Erzähler - man kann gar nicht aufhören zu lesen.