Scheißkerle

Scheißkerle

Andrev Walden

15.10.2025

"Es ist als würde er Stück für Stück hereingeschmuggelt, wie ein Bausatz für einen Papa. Er ist eine Jacke im Flur, ein Paar Jeans im Wäschekorb, eine Stimme in der nächtlichen Küche. Er ist etwas, das sie im Schutz der Dunkelheit vorsichtig montiert und uns zeigt, sobald sie ihn zum Laufen gebracht hat."

Dies ist die Geschichte eines Aufwachsens im Schatten der Ziehväter. Denn die Mutter des Erzählers hat– so scheint es diesem – einen überaus schlechten Männergeschmack, verliebt sich immer wieder in einen neuen "Scheißkerl".

In wiederholter Konfrontation mit diesen "neuen Papas" wird episodisch eine Coming-of-Age-Geschichte erzählt, während die Frage zwischen den Zeilen lauert, wo denn überhaupt der leibliche Vater verblieben ist.

Treffsicher sind die Sätze, schnurgerade die Gedanken, gelenkt von kindlicher Direktheit statt dem Schalldämpfer des Angepassten. Naturgemäß frech und effektvoll trägt diese Erzählstimme den Roman in packender Echtheit und Eleganz.

Die Eindrücke einer undurchschaubaren Welt sinken in "Scheißkerle" durch das Chaos im Hirn eines Heranwachsenden, um als eindringliche Wahrheit auf die Romanseiten gespült zu werden.

ISBN_978-3-630-87815-7

Verlag_Luchterhand

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