Schmales Land

Schmales Land

Christine Dwyer Hickey

10.02.2023

Während sie den schlafenden Jungen betrachtet, steigt wieder das Gefühl in ihr auf, unter dem Brustbein, zwischen den Rippen. Ein Gefühl aus einer Sekunde Freude und zwei Sekunden Kummer. Und dann weiß sie: was entfernt wurde ist Einsamkeit und was hinzugefügt wurde ist Liebe.

Der zehnjährige Michael ist dem zweiten Weltkrieg zwar körperlich entkommen, doch die Erinnerungen lassen ihn nicht los. Er wird also nach Cape Cod geschickt, in der Hoffnung, seine Seelenqual möge sich lindern. Dort macht er die unwahrscheinliche Bekanntschaft des Ehepaars Hopper, die dort in der Hoffnung gastieren, es möge sich Inspiration für den Maler einstellen, während seine Frau unter der zunehmenden Entfremdung von ihrem berühmten Mann leidet. Doch es liegt noch viel mehr in der Luft und droht sich auf dem anstehenden Fest zu entladen.

In eleganter Einfachheit und mit tiefem Gespür für die Innenwelten ihrer Charaktere erzählt Hickey von Nähe und Einsamkeit. Sie erzählt von den tiefen Gräben zwischen den Herzen und dem Schrecken der Vergangenheit, der die Gegenwart verdunkeln kann. Sie erzählt aber auch von der Macht der Freundschaft und der Heilkraft, die menschlicher Wärme entspringt. Ein atmosphärischer, eindringlicher Roman der leisen Töne mit wunderbaren Charakteren, in deren stille Verzweiflung hinein die Kraft der Menschlichkeit erwacht.

ISBN_978-3-293-00594-5

Verlag_Unionsverlag

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