V13.

V13.

Carrère, Emmanuel

04.12.2023

13.11.2015: in den Pariser Abendstunden kommt es zu verheerenden Anschlägen, die 131 Menschen in den Tod reißen und über 700 verletzt zurücklassen. Im September 2021 beginnt ein Jahrhundertprozess, der dieses tiefe Trauma verhandeln soll. Emmanuel Carrère wird diesen Prozess begleiten, über neun Monate, Tag für Tag.

Es ist beinahe unmöglich, das wahre Wesen dieses Prozesses zu ergründen, der selbstverständlich weit mehr ist als bloße juristische Notwendigkeit. Er ist gleichsam Ermächtigung wie große Ohnmacht, ein Ringen nach Antworten, er ist Trauer und Wut, aber auch Hoffnung und Schönheit – er ist der Versuch, etwas zu verarbeiten, das sich kaum greifen lässt.

"V13." gibt den Geschehnissen einen Raum, verleiht den Opfern eine Stimme. Carrère schafft es, eine funktionierende Komposition zu erschaffen, dem Bösen wie dem Guten eine Kontur zu geben, sie erkennbar zu machen. Carrère urteilt nicht, ist Beobachter und nie Voyeur – er öffnet den Lesern eine Tür. Ihm gelingt eine Fixierung, eine Umzingelung dieses unvorstellbaren, vielgesichtigen Schmerzes.

"V13." ist ein Blick in die Seelen, die diese Nacht erschüttert hat – eine Beschreibung des Unbeschreiblichen.

ISBN_978-3-7518-0942-9

Verlag_Matthes & Seitz

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