Verzauberte Vorbestimmung

Verzauberte Vorbestimmung

Jonas Lüscher

31.03.2025

Jonas Lüscher ist ein Schriftsteller und Philosoph, der bereits mit früheren Büchern (Frühling der Barbaren, Kraft) große Erfolge feierte und nun mit diesem fulminanten Text wiederum sein Können zeigt. Der Fixpunkt des neuen Romans Verzauberte Vorbestimmung – das Verhältnis Mensch:Maschine – erwuchs aus einer erschütternden persönlichen Erfahrung: Jonas Lüscher war einer der frühen und besonders schwer betroffenen Covid-Patienten und musste für mehrere Wochen in künstliches Koma versetzt werden. Dieser todesähnliche Zustand und die einhergehende erschütternde Abhängigkeit von den Maschinen, die ihn am Leben hielten, verarbeitete Lüscher in einer kunstvollen Erzählung.

Weit aufgemacht wird der Text und spannt sich von Weberaufständen im England des frühen 19. Jahrhunderts über die technischen Schrecken, die sich im ersten Weltkrieg offenbarten, bis in ein futuristisches Ägypten, wo Fragen von Leben und Tod im Kontext von Technologie und künstlicher Intelligenz verhandelt werden. Über allem schweben die alte Hoffnung auf Maschinen als beflissene Gehilfen und die uralte Angst vor Souveränitätsverlust und Bedrohung durch das unbelebt manifestierte Über-Menschliche.

Ein wohltuend herausfordernder Text, der vibriert vor literarischer Raffinesse und behände um die großen Fragen tänzelt. Lüscher verweigert sich glücklicherweise der Verlockung eines Antwortversuches und inspiriert stattdessen uns Leser zur Reflektion über die menschliche Existenz im Zeitalter der Maschinen.

ISBN_978-3-446-28304-6

Verlag_Hanser

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