Wenn die Sonne untergeht.

Wenn die Sonne untergeht.

Florian Illies

28.10.2025

Im Thomas-Mann-Jahr 2025 sind zahlreiche Bücher rund um den Literaturnobelpreisträger, sein Werk und seine Familie erschienen. Historiker und ZEIT-Herausgeber Florian Illies ist es mit „Wenn die Sonne untergeht“ gelungen, dem allem ein literarisches Sahnehäubchen aufzusetzen.

Hunderte Quellen und bislang unveröffentlichte Tagebücher verwebt er – historisch fundiert und mit einem Quäntchen künstlerischer Freiheit – zu einem lesenswerten Roman über den Zeitraum Februar bis September 1933, in dem Thomas Mann völlig unvorbereitet nach einem Vortrag in Amsterdam im Exil bleiben muss. Den Sommer verbringt die wohl berühmteste deutsche Schriftstellerfamilie im südfranzösischen Sanary-sur-Mer – zusammen mit einer wachsenden Zahl anderer Exilanten. Illies erzählt von den ungeheuerlichen Vorgängen in Deutschland, wie schnell die Nazis die Macht übernehmen, das System umbauen und welche dramatische Auswirkungen das auf die Familie Mann hat. Wir erleben die komplizierten familiären Verflechtungen, die Spannungen zwischen Thomas Mann und seinen (älteren) Kindern, künstlerische Konkurrenz – und über allem den Schock der plötzlichen Heimatlosigkeit und den Verlust des Zuhauses in München.

„Wenn die Sonne untergeht“ fängt den Geist einer ganzen Epoche ein, elegant geschrieben, kenntnisreich und zugleich wunderbar lesbar. Empfehlenswert für alle, die Florian Illies’ feinsinnigen Stil lieben, für Leserinnen und Leser von Kulturgeschichte, Exilliteratur und natürlich für alle, die der Familie Mann immer schon fasziniert gegenüberstanden.

ISBN_978-3-10-397192-7

Verlag_S. Fischer

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