Wiederholung

Wiederholung

Vigdis Hjorth

24.03.2025

„Die Mutter beugte sich zu dem Mädchen hinüber und flüsterte: Zieh die Jacke aus, sie zupfte ihr an der Seite, beugte sich zu ihrem Ohr vor, versetzte ihr einen Stoß, flüsterte lauter, zieh die Jacke aus. Das Mädchen schloss die Augen, die Mutter flüsterte ihren Namen, meinen Namen, ein harter Laut, aber das Mädchen wollte die Jacke nicht ausziehen, denn sie versteckte sich darin, und genau deshalb wollte die Mutter, dass sie die Jacke auszog, wollte sie aus ihrem Versteck zerren, aus ihrem Schutz […]“

Vigdis Hjorth gilt als eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen der norwegischen Gegenwartsliteratur; der vorliegende Roman Wiederholung wurde gar mit dem höchsten Literaturpreis des Landes ausgezeichnet.

Gestalt und Wesen des Textes sind durch Verdichtung definiert; drängend und getrieben sind die Sätze, die im Kern von Menschen – zumeist Mädchen und Frauen – erzählen, die im Unterholz der sozialen Gefüge ins Straucheln geraten. Schuld, Verletzung, Misstrauen – Schwierigkeiten im Umgang mit den Mitmenschen, der aufreibende Kampf um Verständnis.

Von atemstockend hoher Intensität ist dieser perfekt konstruierte psychologische Roman, der einen erbitterten Konflikt einer Sechszehnjährigen mit ihrer Mutter porträtiert.

ISBN_978-3-10-397690-8

Verlag_S. Fischer

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