Wo der Wolf lauert
Ayelet Gundar-Goshen
16.01.2024
Adam, ihr Sohn, soll auf einer Klassenparty einen schwarzen Jungen ermordet haben – ein ungeheuerlicher Vorwurf, der die Ich-Erzählerin Lilach und Mutter von Adam erschüttert. Auch, wenn der Tod dieses Jungen Auslöser für alles Nachfolgende ist, ist die Geschichte von Ayelet Gundar-Goshen kein Krimi.
Sie beschreibt mehr das fragile Leben in der Fremde, denn die Familie ist von Israel nach Palo Alto gezogen, wo Maikel – nun Michael – bei einer Tec-Firma arbeitet. Lilachs Leben dreht sich vor allem um das Wohl ihrer Familie. Um ihrem Leben etwas Sinn zu geben, engagiert sie sich ehrenamtlich in einer Seniorenresidenz. Und obwohl die Familie Schuster die permanente Bedrohung des Nahostkonflikts hinter sich gelassen hat, wird ihr heiles Leben anders als erhofft auch in Kalifornien attackiert. Ein Attentat in einer Synagoge ist ebenso bedrohlich wie Angriffe auf die Familie nach dem Tod von Adams Klassenkameraden, die offensichtlich antisemitisch sind. Die Schusters erfahren Ausgrenzung und fühlen sich nicht mehr sicher. Besonders Lilachs Welt gerät ins Wanken. Eine Stütze für Adam und die Familie wird der frühere Elitesoldat Uri, der für die Jugendlichen der jüdischen Gemeinde einen Kurs zur Selbstverteidigung und Nahkampftraining anbietet. Je mehr Lilach über den toten Jungen herausfindet, desto größer wird ihr Unbehagen, ob ihr Sohn nicht doch etwas damit zu tun hat.
Eine packende Familiengeschichte, in der die globalen Konflikte wie unter einem Brennglas aufeinandertreffen.
ISBN_978-3-0369-6147-7
Verlag_Kein & Aber