Zauber der Stille

29.12.2023

Es gibt Bücher, die man liest, weil einen das Thema interessiert. Und es gibt Bücher, die liest man wegen des Autors. Von Florian Illies habe ich alles gelesen und wurde noch nie enttäuscht. Ganz ehrlich, ein Maler der deutschen Romantik interessierte mich nicht besonders. Die Ausstellung „Mehr Licht“ dieses Jahr im Düsseldorfer Kunstpalast (übrigens kuratiert von Florian Illies) war allerdings so atemberaubend schön, dass das Buch über Caspar David Friedrich auf fruchtbaren Boden bei mir fiel. Florian Illies erzählt mit einer mitreißenden Leichtigkeit, er springt durch die Jahrhunderte, folgt den Bildern durch etliche Katastrophen und die Hände diverser Besitzer, immer wieder kehrt er zurück zu ihrem Schöpfer. Zahllose Ankedoten verbindet er zu einer literarischen Reise durch Caspar David Friedrichs Leben und Werk. Illies schreibt unterhaltsam, man spürt seine Hingabe und bewundert seine Sachkenntnis und penible Recherche, da sind einige spekulative Einsprengsel durchaus gestattet, da sie einzig und allein dazu dienen, uns alle glänzend zu unterhalten. „Zauber der Stille“ ist ein Buch, das man am Ende etwas traurig zuklappt, weil es zu Ende ist. Zauberhaft.